Hilfe für Helfer

Sie sind im beruflichen Kontext Situationen ausgesetzt die für die meisten Menschen eine außergewöhnliche Belastung darstellen würden, weil Sie beispielsweise

  • bei Polizei oder Feuerwehr, im Notdienst als Sanitäter oder Ersthelfer mit Gewalt, Verletzten und dem Thema Tod konfrontiert sind
  • in medizinischen, psychotherapeutischen oder psychosozialen Einrichtungen oder Kliniken als Psychotherapeutin, Ärztin, Sozialarbeiter, in der Krankenpflege oder therapeutisch tätig sind und täglich für Gesundung und Überleben von kranken und verletzten Menschen kämpfen
  • sich in Opferhilfe oder Flüchtlingseinrichtungen engagieren und Leid und Ohnmacht aushalten
  • auf Behördenebene für Kinder-, Jugend und Sozialhilfe verantwortlich sind
  • als Lehrerinnen vielen Interessen und Nöten gerecht werden müssen

Bisher sind Sie diesen Herausforderungen mit viel Engagement und Energie begegnet, haben sogar Kraft aus Ihrer sinnvollen Tätigkeit geschöpft. Sie haben belastende Erlebnisse gut weggesteckt, sich daran gewöhnt, vielleicht hier und da mit etwas schwarzem Humor bewältigt.

Plötzlich, vielleicht ausgelöst durch eine vermeintlich unspektakuläre oder außerberufliche Begebenheit, geht nichts mehr. Körper und Seele streiken: Sie schlafen schlecht, werden vielleicht von Alpträumen oder belastenden Erinnerungen, Bildern und Gefühlen geplagt. Sie sind unkonzentriert, vergesslich, haben Entscheidungsprobleme. Mitmenschen beklagen Ihre Ungeduld und Reizbarkeit. Sie haben Angst in beruflichen Situationen zu versagen, falsch oder über zu reagieren, keinen Zugriff auf Ihr professionelles Wissen und Verhaltensrepertoire zu haben, die Kontrolle über sich zu verlieren.

Jeder kann an seine Grenzen kommen.
Hilfe für Helfer: Erlauben Sie sich als Helfer selbst professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.